Liebe Tanzbegeisterte und Friedensbewegte,
seit Menschen im Kreis zusammenkommen, schöpfen sie Kraft aus dem gemeinsamen Tanzen. Im Baltikum sangen und tanzten sie vor 25 Jahren viele Sommer lang zu Hunderttausenden
unter freiem Feld immer wieder für die Befreiung von russischer Bevormundung - bis sie Erfolg hatten.
Nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl entwickelte sich aus Solidarität mit den Betroffenen die einzigartige Tradition des Ulmentanzes. In diesem Kreistanz verbinden sich seitdem zu jedem Vollmond Menschen
weltweit miteinander im Geist des Friedens. So seit Herbst 2011 auch in unserer Region.
Momentan gibt es jedoch niemanden, der dazu einlädt und der die Musik mitbringt.
Wenn Du also am nächsten Vollmond
am Montag, den 30. November 2020 im Europagarten Syke
den Ulmentanz tanzen möchtest,
müßtest Du selbst dazu einladen und mindestens die Musik sowie einen tragbaren CD-Player mitbringen !
> Wegen der Musikdatei maile uns bitte unter "Kontakt"
Ina + Horst
Ein Tanz für das Leben und die Erde
In der Arbeit mit Menschen, die im Umkreis des havarierten Reaktors in Tschernobyl leben,
wurde dieser Tanz als verbindendes Ritual und als Versprechen entwickelt:
Nicht zu vergessen und weiter gegen Atomkraft zu kämpfen.
Immer zum Vollmond um 20 Uhr treffen sich - jeweils in ihrer Zeitzone -
rund um den Globus Menschen zum Ulmentanz.
Wie ein Gebet mit den Füßen, das zusammen mit dem Mond um die Erde wandert.
Wir stärken uns dabei als Gleichgesinnte, die miteinander unterwegs sind.
Wir stärken unsere Achtsamkeit für alles Leben, das jetzige, das gewesene und das zukünftige.
Wir stärken uns besonders angesichts der vielfältigen Gefährdung des Lebens
und denken dabei an die Ulmen und andere bedrohte Pflanzen- und Tierarten
und an die Menschen, die durch Radioaktivität verletzt wurden.
Im Kreis gehend blicken wir zurück auf die früheren Generationen,
die uns ihre Kraft zum Leben gegeben haben.
Wir schauen voraus auf die kommenden Generationen,
die unser Engagement zum Leben brauchen.
Wir gehen aufeinander zu und empfangen die Kraft der Mitte und der Nähe.
Und wir kehren damit zurück in den Kreis des Alltags.
Was bedeutet uns das Ulmentanzen ?
" Kannst du mir sagen, wie
viel eine Schneeflocke wiegt ? " ,
fragte eine Kohlmeise eine Wildtaube.
" Ein Nichts von einem Nichts ", antwortete sie.
" Da muss ich dir etwas Erstaunliches erzählen ",
sagte die Kohlmeise.
" Ich saß auf einem Tannenzweig nahe am
Stamm,
als es zu schneien anfing, nicht heftig,
es war kein Schneesturm, nein, so leise wie ein Traum.
Da ich nichts Besseres zu tun hatte,
zählte ich die Schneeflocken, die auf den Zweigen
und Nadeln meines Astes hängen blieben.
Ich kam bis zu 3.741.952.
Als die nächste Schneeflocke auf den Ast fiel
- ein Nichts von einem Nichts, wie du gesagt hast –
brach der Ast ab. "
Nachdem sie das gesagt hatte, flog die Kohlmeise davon.
Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Verkünderin des Neuen,
dachte über die Geschichte nach und sagte schließlich zu sich:
Vielleicht fehlt nur noch eine einzige Stimme,
damit es Frieden auf der Welt gibt.